Marketing ist wichtig. Deshalb gebe ich in diesem Artikel Tipps und liste Ideen auf, was man mit 100 Euro Marketing-Budget im Monat exemplarisch für folgende Geschäftsmodelle erreichen kann:
- einen Offline-Dienstleister
- einen Online-Shop
- ein Restaurant
- eine Affiliate Website
Warum überhaupt Geld fürs Marketing ausgeben?
Der eine oder andere fragt sich nun vielleicht, warum man überhaupt Geld fürs Marketing ausgeben sollte. Und diese Frage ist nicht ganz unberechtigt, gibt es doch heutzutage so viele Möglichkeiten kostenlos im Web Marketing zu betreiben bzw. zumindest Werbung zu machen.
Aber dieser Artikel richtet sich zum einen nicht nur an Websitebetreiber, sondern an alle Selbständigen und die meisten davon sind eben nicht primär online tätig, sondern offline.
Zum anderen merken viele Selbständige irgendwann, dass die Formel „Zeit statt Geld“ nicht mehr so lohnend ist, wie vielleicht zu Beginn ihrer Selbständigkeit. Als Existenzgründer hat man wenig Geld, aber oft genug Zeit, so dass man lieber viel Zeit in die Vermarktung investiert, als Geld auszugeben.
Später ändert sich diese Einstellung, wenn man Geld verdient, aber wenig Freizeit hat oder es nicht schafft, seine ToDo-Liste abzuarbeiten. Dann ist man eher bereit Geld unter anderem in Marketing zu investieren.
Generell stimmt aber die Aussage „Wer nicht wirbt, der stirbt“.
Deshalb sind für die meisten Selbständigen kostenlose Maßnahmen zwar sehr gut, aber nicht allein ausreichend.
Das Ziel bestimmt die Mittel
Bevor man einzelne Marketing-Maßnahmen angeht und Geld dafür ausgibt, sollte man sich einen Plan zurecht legen.
Dazu gehört es auch, Ziele zu definieren. Es macht nun mal einen großen Unterschied, ob man Produkte verkaufen, Leistungen erbringen oder Besucher für eine Website gewinnen möchte. Es gibt sehr viele Ziele und man sollte sich genau überlegen, was man erreichen möchte.
Auf Basis dieser Ziele wählt man dann geeignete Maßnahmen aus.
Dabei darf man nicht vergessen, dass Marketing nicht gleich Werbung ist. Stattdessen spricht man vom sogenannten Marketing-Mix, welcher aus Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik besteht.
Werbung ist nur ein Teil der Kommunikationspolitik. Deshalb sollte das eigene Marketing auch nicht nur aus Werbemaßnahmen bestehen, auch wenn gerade die regelmäßigen Maßnahmen meist aus dem Bereich der Vermarktung kommen.
Im Folgenden stelle ich jeweils 4-5 Marketingideen für verschiedene Arten der Selbständigkeit vor. Ich hatte bei den Überlegungen zu diesem Artikel eine Menge Ideen und da es, wie gesagt, wichtig ist, welche Ziele man hat, habe ich Marketing-Ideen für 4 verschiedene Business-Beispiele mit unterschiedlichen Zielen zusammengestellt.
Wichtig:
Es handelt sich um meine Ideen und Tipps, aber natürlich nicht um eine abschließende Liste oder in 100% der Fälle sinnvolle Maßnahmen. Stattdessen sollen diese zur Inspiration und Anregung dienen, um selbst passende Marketing-Ideen zu entwickeln.
Die Monatsbeträge sind nur teilweise wirklich monatlich wiederkehrende Kosten. Oft handelt es sich dabei um die durchschnittlichen monatlichen Kosten, wenn z.B. Maßnahmen nur 1 oder 2 mal im Jahr durchgeführt werden.
5 Marketing-Ideen für einen Offline-Dienstleister
Offline-Dienstleister sind auf der Suche nach Kunden, für die sie in mehr oder weniger großen Projekten bestimmte Leistungen erbringen können.
Ziel:
Als Ziel haben Offline-Dienstleister meist die Generierung von Kundenanfragen (Leads), woraufhin sie dann ein Gespräch vereinbaren und ein Angebot unterbreiten können.
Marketing-Ideen:
- AdWords
AdWords-Werbung lohnt für viele Offline-Dienstleister, besonders in einem regional begrenzten Gebiet. Ich betreue selber ein paar Firmen & Selbständige, die damit viele Kundenanfragen im Monat zu überschaubaren Kosten generieren. Allerdings sollte man das klassische AdWords nutzen und nicht das neue AdWords Express
30 Euro im Monat - Firmenwebsite
Eine Firmenwebsite ist heutzutage schon ein Muss. Für relativ wenig Geld kann man sich diese erstellen lassen und mit den wichtigsten Informationen zu Öffnungszeiten, Leistungen, Referenzen etc. ausstatten. Die Erstellungskosten sind je nach gewählter Variante unterschiedlich. Die Folgekosten aber sehr überschaubar.
10 Euro im Monat - PR-Portal
Pressemitteilungen sind auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme, die fast jedes Unternehmen nutzen sollte. Allerdings empfiehlt es sich einen kostenpflichtigen Service zu nutzen, der dadurch mehr Qualität bietet und deshalb auch bei Journalisten besser ankommt.
10 Euro im Monat - Blog
Ein Firmen-Blog kann einem Unternehmen viel Aufmerksamkeit, Sympathie und Kundenkontakte einbringen. Hier spielen die finanziellen Kosten eine untergeordnete Rolle, da man vor allem regelmäßig Zeit investieren muss.
5 Euro im Monat - Flyer/Visitenkarten
Visitenkarten sollte man immer dabei haben und auch regelmäßig verteilen. Flyer lohnen sich bei einer Firma mit regionalem Einzugsgebiet sehr oft. Diese Flyer sollte regelmäßig erneuert werden, um auch aktuellen/saisonalen Angeboten und Leistungsschwerpunkten Rechnung zu tragen.
45 Euro im Monat
Für 100 Euro durchschnittliche Marketing-Kosten im Monat kann so ein Dienstleister schon recht gut für Aufmerksamkeit sorgen. Bedenkt man, dass Zeitungsanzeigen oft mehr als 100 Euro im Monat kosten und zumindest nach meiner Erfahrung oft weniger als die genannten Maßnahmen bringen, ist das ein guter Marketing-Mix.
Der Schwerpunkt liegt hier allerdings schon auf der Kommunikationspolitik.
4 Marketing-Ideen für einen Online-Shop
Ein neuer Online-Shop hat es sehr schwer sich zu etablieren und einen Kundenstamm aufzubauen. Neben einer kreativen Produktpolitik (damit die eigenen Produkte nicht so austauschbar mit vielen anderen Shops sind), kann auch ein Online-Shop mit 100 Euro im Monat einiges machen, wobei dieser Betrag nur bei kleinen und neuen Shops realistisch ist. Größere Shops investieren ein Vielfaches ins Marketing.
Ziel:
Mehr Umsatz ist das Ziel eines jeden Shops.
Marketing-Ideen:
- Backlinks
Um Umsatz zu generieren braucht man erstmal Besucher. Von allein bekommt man als Shop allerdings nur wenig natürliche Backlinks. Deshalb gilt es manuell nachzuhelfen und Backlinks zu kaufen oder zu mieten. Google sieht das zwar nicht gern, aber es ist gang und gäbe. 20 Euro sind da natürlich nicht viel Geld, aber eine gewisse Backlinkbasis kann man sich damit aufbauen.
20 Euro im Monat - Produktreviews
Ebenfalls Traffic und ggf. Backlinks bekommt man durch Produktreviews auf anderen Websites oder Blogs. Die Kosten sind meist recht gering. Bei günstigen Produkten dürfen die Tester diese behalten, bei teureren Produkten müssen diese in der Regel zurückgeschickt werden.
Man sollte allerdings vorsichtiger damit umgehen, da die neuen Google Content Richtlinien den Tausch von Produkten gegen Links verbieten.
10 Euro im Monat - Conversion Optimierer
Eine wichtige Stellschraube in Shops ist die Conversionrate. Deshalb sollte man immer mal wieder, wenn auch nicht monatlich, jemand damit beauftragen diese zu messen und Optimierungen zu testen. Der hier genannte Betrag macht bei einem kleinen Shop vielleicht noch Sinn, wenn man die Conversionrate einmal im Jahr von einem Experten messen und optimieren lässt. Oder man macht es selbst und holt sich nur gelegentlich Rat von einem Experten dazu ein. Bei größeren Shops liegen die Kosten natürlich deutlich höher.
40 Euro im Monat - Videos von Produkten
Videos tragen oft zu deutlich mehr Verkäufen in einem Shop bei. Deshalb lohnt es sich zumindest von wichtigen Produkten Videos zu machen und diese im Shop einzubinden. Dafür braucht es die richtige Software, eine Kamera und einen passenden Raum. Wenn man das alles größtenteils selber macht, kommt man damit recht günstig weg. Gibt man dies an einen Dienstleister, dann wird es schnell deutlich teurer.
30 Euro im Monat
Gerade bei einem Online-Shop steigen die Marketing-Kosten recht schnell an und liegen weit über den 100 Euro pro Monat.
Dennoch ist bei einem kleinen neuen Shop mit 100 Euro sicher schon einiges zu machen, wenn man bereit ist auch selber Zeit und Arbeit zu investieren.
5 Marketing-Ideen für ein Restaurant
Als nächstes Beispiel habe ich ein Restaurant ausgewählt. Da sehe ich im meinem Umfeld immer wieder Optimierungsbedarf und verpasste Möglichkeiten.
Ziel:
Kunden ins Restaurant zu bekommen und diese zum Wiederkommen bzw. zur Weiterempfehlung zu bewegen.
Marketing-Ideen:
- Flyer
Alle paar Monate ein neuer Flyer mit aktuellen Infos, saisonalen Angeboten und Veranstaltungsterminen sollte auf jeden Fall dazu gehören.
10 Euro im Monat - Bonus-Programm
Der Start eines Bonusprogramms lohnt sich in vielen Restaurants, so dass die Kunden zum Wiederkommen bewegt werden. Die Kosten von 10 Euro beziehen sich allerdings nur auf die notwendigen Unterlagen (z.B. Bonuskarte).
10 Euro im Monat - hochwertige Fotos
Hier sehe ich bei vielen Restaurants ein großes Defizit. Auf vielen Speisekarten fehlen Fotos oder es werden nicht wirklich schöne oder alte Fotos verwendet. Dabei kann man mit hochwertigen Fotos viel zum „Appetit machen“ beitragen.
20 Euro im Monat - Veranstaltungen
Hin und wieder mal ein Liveauftritt? Das kann für Aufmerksamkeit sorgen.
40 Euro im Monat - Autowerbung
Die Werbung für das Restaurant auf die eigenen Fahrzeuge zu bringen, kostet zwar einmalig Geld, aber dann hat diese Werbung lange Bestand.
20 Euro im Monat
Auch bei einem Restaurant kann man viel mehr machen, als nur den Eintrag in den gelben Seiten vorzunehmen.
Welche Maßnahmen man wie stark gewichtet und wie viel man unter dem Strich ausgibt ist natürlich bei jedem Restaurant anders. Aber man kann auch schon mit relativ wenig Geld viel machen.
5 Marketing-Ideen für eine Affiliate Website
Eine Affiliate-Website ist ein reines Online-Business, wo man zudem keinen Einzelkundenkontakt hat. Dennoch muss man dafür sorgen, dass genug Traffic kommt und wenn man damit bereits Geld verdient, kann es sich lohnen Geld in die Hand zu nehmen, um die Website weiter zu pushen.
Ziel:
Mehr Traffic und mehr Klicks auf die Affiliate-Links und Banner.
Marketing-Ideen:
- Backlinks
Natürlich sind auch hier Backlinks wichtig, aber auf natürlichem Wege kaum zu bekommen.
30 Euro im Monat - Texte
Viele Affiliates schreiben ihre Texte selber, aber nicht bei jedem Thema ist das möglich. Es spart zudem Zeit, Texte online einzukaufen.
40 Euro im Monat - Verlosung
Um einen Linkbait zu veranstalten kann man evtl. auch mal ein Gewinnspiel veranstalten.
15 Euro im Monat - Stock-Fotos
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein und der eigenen Affiliate-Website ein professionelles Aussehen zu verpassen, lohnt es sich oft ein paar Stock-Fotos zu erwerben, die z.B. bei Fotolia schon für wenige Euro erhältlich sind.
10 Euro im Monat - Premium-Theme
Ein Premium-Theme, welches idealerweise schon für den Einsatz als Affiliate-Website optimiert ist, kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer vor sich hin dümpelnden Affiliate-Website ausmachen.
5 Euro im Monat
Auch ich habe zu Beginn bei meinen Affiliate Websites alles selber gemacht. Da man aber irgendwann nicht mehr genug Zeit hat, alles selber zu machen, lohnt es sich bestimmte Arbeiten gegen Geld einzukaufen oder z.B. mit einem Premium-Theme für die richtige Basis zu sorgen.
Fazit
Die oben aufgeführten Ideen und Beispiele dienen hoffentlich zur Inspiration und sorgen dafür, dass viele von euch kostenlose und kostenpflichtige Marketingmaßnahmen kombinieren und damit den höchstmöglichen Erfolg erreichen.
Wichtig ist an dieser Stelle natürlich noch zu erwähnen, dass alle Marketing-Maßnahmen überprüft und analysiert werden sollten, damit man ggf. gegensteuern kann.
Denn egal wie gut die Ideen sind, erst in der Praxis wird sich zeigen, ob diese wie gewünscht funktionieren.